Mein Herz fängt an zu schlagen. „Look! Over there!“

Kann das sein? Ich bekomme eine Gänsehaut, sämtliche kleine Härchen stellen sich auf, mein Herz pocht noch schneller. Sind es wirklich…?

Ich beobachte jetzt genau das Meer vor uns, starre nach vorne und erkenne kleine Wellen, spritzendes Wasser. Eine Finne die durch die Meeresoberfläche stößt.

Ja, sie sind es!

Ein Highlight meiner Reisemomente von 2015 was das erste Mal Whale Watching und Delfine in freier Wildbahn sehen. Eigentlich überhaupt mal Delfine im echten Leben zu sehen, denn auch sonst habe ich sie noch nie zu Gesicht bekommen. Selbst bei meiner vierwöchigen Segeltour durch die Karibik konnte ich nur in kilometerweiter Entfernung einen Wal erahnen.

Mit der Fancy II auf Whale Watching Tour

Auf unserer Reise auf die Kanarische Insel La Palma haben wir uns diesen langgehüteten Traum erfüllt. Mit der Fancy II ging es an einem Sonntagmorgen um 11 Uhr los auf Whale Watching Safari. Der Atlantik vor den kanarischen Inseln ist ein beliebtes Gewässer für die Meeressäuger und die Chancen stehen hoch, dass man sie bei einer Tour auch zu Gesicht bekommt.

Also, auf geht’s zum Whale watching auf La Palma!

Obwohl, bevor es losging mussten wir noch etwa eine Stunde von unserem Appartement auf der Ostseite der Insel mit unserem kleinen Mietwagen auf die Westseite fahren. Hört sich leichter gesagt an als getan, denn La Palma ist die Insel mit den größten Höhenunterschieden weltweit!

Satte 2.426 m kann man vom Meeresspiegel bis zur höchsten Spitze, dem Roque de los Muchachos, überwinden. Da sich der Vulkan natürlich in der Mitte befindet, muss man, um auf die andere Seite zu gelangen, zunächst einmal den Berg mit dem Auto recht weit erklimmen und dann durch einen Tunnel fahren. Auf der anderen Seite geht’s dann natürlich wieder bergab bis zum Hafen von Tazarcorte.

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Da man die knapp 2,5 Kilometer Höhe des Vulkans nicht einfach so hochfahren kann, haben die schlauen Straßenplaner der Insel reichlich Serpentinen eingebaut, die man dann etwa eine Stunde lang befahren muss. Nach links, und wieder nach rechts. Dann wieder ne scharfe Linkskurve, gefolgt von einer noch schärferen Rechtskurve.

Uns war bereits schlecht als wir im Hafen ankamen.

Und jetzt rauf aufs Schiff? Naja, wenigstens sieht der Atlantik spiegelglatt aus…

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Die Whale Watching Tour beginnt!

Da wir (wie immer) etwas spät dran waren, ging es eigentlich auch sofort los nachdem wir das Schiff betreten hatten. Ein großer, weißer Katamaran mit mehreren Stockwerken wartete auf uns.

Kaum auf dem Boot, legte es auch schon vom Steg ab und fuhr gemächlich durch den Hafen hinaus aufs Meer. Während der Fahrt gab es eine kurze Einweisung: Sicherheitswesten, Wahrscheinlichkeit Tiere zu sichten, was für Tiere leben hier überhaupt, wo sind die Kotztüten, wann fahren wir Banane und was gibt es zu essen.

Der junge spanische Guide, der perfekt deutsch sprach, weil er in Stuttgart geboren wurde, erklärte uns, dass es natürlich keine Garantie gibt Tiere zu sehen. An einem Tag sind die Tiere da und lassen sich beobachten, am nächsten sind sie vielleicht woanders oder einfach scheuer und zeigen sich nicht.

Generell sei es aber recht wahrscheinlich auch tatsächlich Wale oder Delfine zu sehen. Er erzählte uns, dass sie bei der letzten Tour Wale und Schildkröten gesehen hätten und bei der Tour davor Delfine. Das hörte sich auf jeden Fall vielversprechend an und ich konnte es kaum erwarten endlich raus aufs Meer zu fahren!

Drei Guides waren auf der Fancy II, wovon jeweils zwei (einer davon der Captain) nach den Meeressäugern Ausschau hielten und einer die Gäste bespaßte. Mit großen Ferngläsern bewaffnet, starrten die beiden oben auf Deck auf den Atlantik, der so flach war wie eine Flunder.

Weit und breit nichts zu sehen.

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Kein Wal, der mit einem großen Satz aus dem Wasser springt. Kein Delfin, der wir Flipper durchs Wasser tobt. Nichts. Nicht mal ne Möwe war zu sehen.

Und so tuckerten wir immer weiter raus und mit jedem Meter sank meine Hoffnung auf das langersehnte Treffen mit diesen beeindruckenden Meeresbewohnern.

Doch dann tat sich was! Unsere Guides wurden unruhig, unterhielten sich in schnellem Spanisch, deuteten auf einen Punkt in weiter Ferne. Ich konnte nichts erkennen. Sah für mich genauso platt und blau aus wie links und rechts von unserem Boot. Wir näherten uns weiter der Stelle auf die die Guides zuvor gedeutet hatten.

Eine riesige Schule Fleckendelfine!

Und dann erkannte ich es: Etliche Rückenflossen, die im Wasser auf und ab tanzten! Man konnte es fast gar nicht erkennen, so viele waren es.

Wir kamen immer näher und ich erwartete, dass die Delfine dann untertauchen oder wegschwimmen würden. Aus diesem Grund hatte ich mich schon zu Anfang mit meinem 300mm Teleobjektiv bewaffnet, um überhaupt etwas von den Meeresbewohnern auf ein Foto zu bekommen.

Aber die Delfine schwammen überhaupt nicht weg! Mit einem Mal war unser Boot umgeben von einer riesigen Schule von Atlantischen Fleckendelfinen! Mehr als 30 Tiere! Oder waren es sogar mehr als 50?!

Vor uns, neben uns, unter uns: überall schwammen Delfine! Ein unbeschreibliches Erlebnis…

„Geht auch runter! Im Glasboden kann man sie noch viel besser sehen!“ rief uns der spanische Guide zu. Und tatsächlich, das Bild, das sich uns bot war genial:

Neben dem Boot tummelten sich die Delfine, teilweise sogar mit Babies und durch das Glasfenster war man direkt auf einer Augenhöhe mit ihnen! Das Boot hatte inzwischen gestoppt bzw. war deutlich langsamer geworden. So konnten wir die Tiere genau beobachten. Blöd nur für mich, mit meinem Teleobjektiv war ich viel zu nah dran und konnte vielleicht Porträts von ihren Flecken machen, aber die Delfine kaum ganz aufs Foto bekommen.

Nachdem wir eine Weile neben den Tieren gehalten hatten, nahm das Boot wieder Fahrt auf. Und wer hätte es gedacht, die Delfine spornte das richtig an und sie schwammen mit beachtlicher Geschwindigkeit neben und vor unserem Boot her. Teilweise fingen sie sogar an aus dem Wasser zu springen und mit ihren Freunden zu spielen!

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Unser Boot machte sich inzwischen wieder auf den Weg zurück und damit begann auch die Verköstigung der Gäste. Ob man wollte oder nicht, es gab üppig viel zu essen: Brot mit Kräuterbutter, warme Suppe, Melone, Eis, Kuchen und natürlich auch Getränke.

Nachdem die eine Hälfte der kühnen Bootsfahrer zufrieden und vollgegessen war und die andere aufgrund des mittlerweile stärkeren Wellengangs mit beginnender Seekrankheit zu kämpfen hatte, waren wir fast zurück am Hafen. Noch ein kurzer Badestopp und wer wollte, durfte Banane fahren. Ich wollte zwar irgendwie nicht, landete aber trotzdem auf der Banane. Drei mal gings ums Boot herum und trotz großer Anstrengung des Guides, mich ins Wasser zu werfen, konnte ich mich an der Banane festklammern 😀

Fazit Banane: Kann man mal machen, ist jetzt aber auch kein Muss.

Nach dem Banane-Fahren ging es dann auch zurück ans Land. Der Strand von Tazarcorte sah einfach zu verlockend aus, um daran vorbei zu gehen und so haben wir noch mal eine kleine Runde am Strand gebadet und die warmen Sonnenstrahlen genossen. Zum Abschluss des wunderbaren Tages mit Whale Watching auf La Palma ging es dann noch in eins der kleinen Fischer-Restaurants, die wir sehr empfehlen können. Wir hatten fantastische überbackene Miesmuscheln und einen großen Teller mit Antipasti und dazu einen leckeren Weißwein.

 

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Fazit Whale Watching Tour mit der Fancy II: Ein einmaliges Erlebnis und eine tolle Bootsfahrt!

Eine andere Inselgruppe, auf der man auch richtig gut Whale Watching machen kann, sind die Azoren. In diesem Artikel haben wir die 14 besten Tipps für die Azoren für dich zusammengefasst.

Die Gruppe Delfine neben uns schlägt schnell mit ihren Flossen, Luftblasen strömen aus ihrem Atemloch, einer schaut uns frech durch die Glasscheibe an, es sieht fast aus als wollten er uns zum Spielen auffordern.

Mein Herz hat sich langsam wieder beruhigt und die Endorphine haben eingesetzt. Jetzt fühle ich ein unbeschreibliches Glücksgefühl dieses Naturschauspiel hautnah miterleben zu dürfen.

Allmählich werden die Delfine langsamer, nur noch ein paar halten mit unserem Boot mit und auch diese drehen langsam ab und spielen wieder mit ihren Freunden anstatt mit dem Boot. Ich sehe ihnen noch ein bisschen nach, sehe wie ihre Finnen immer durch die Wasseroberfläche stoßen, wie sie auf- und abtauchen und versuche mir dieses Bild im Kopf einzuprägen.

Hast du schon einmal Whale Watching gemacht? Was hast du gesehen?

Ich freue mich über alle Kommentare, also schreibt mir eure Erfahrungen mit Whale Watching, den Kanaren usw.

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