Die USA – Land der tausend Möglichkeiten. Ort der Sehnsucht und Träume vieler Menschen.

Und ein unheimlich spannendes und aufregendes Land zum Reisen! Endlose Weiten, Wüsten und Eisberge, Natur und pulsierende Städte – Amerika ist einfach ein Land der Superlativen.

Wenn man Orte wie New York, Chicago, Kalifornien oder Miami hört, dann kann man diese Städte und ihren Spirit schon fast vor Augen sehen, die hupenden Autos und die Sirenen der Polizei hören und die unglaubliche Freiheit und unzähligen Möglichkeiten in diesem Land spüren.

Und deshalb haben wir auch nicht lange gefackelt als wir im Herbst 2012 dieses unglaubliche Flugangebot im Internet gefunden haben: für nur 250 € gab es den Hin- und Rückflug in die USA.

Einziger Haken: Es war ein Gabelflug und der Hinflug ging nach Montreal und der Rückflug direkt von New York.

Aber auch das kann man meistern, dachten wir uns, schließlich fährt von Montreal der Amtrak bis nach New York.  Es dauert halt nur 11 Stunden Fahrt durch die kanadische und amerikanische Landschaft.

Montreal bei Nacht

Die erste Nacht in Montreal – glitzernde Türme und erleuchtete Straßen

Mit dem Zug durch Kanada und die USA

Und so kam es, dass wir nach einem langen Flug und einer kurzen Nacht in Montreal am nächsten Morgen in der Central Station in den Amtrak Richtung Amerika stiegen.

Nun konnte es endlich losgehen!

Die kanadische Landschaft zog an uns vorbei: endlos scheinende Landschaften mit langgestreckten Seen, schneebedeckten Bergen und kleinen Dörfern säumten die Strecke.

Sogar mehrere Seeadler konnten wir auf unserer Fahrt über den Seen fliegen und auf den Bäumen sitzen sehen. Das waren schon unvergessliche Momente!

Kanadische Seenlandschaft

Die kanadische Landschaft zieht an uns vorbei…

Und nach ein paar Stunden schon näherten wir uns der Grenze zur USA.

Auch wenn die Landschaft vor dem Fenster sich nicht merklich veränderte, wurde es uns doch klar als zwei sehr resolute Ladies von der amerikanischen Grenzkontrolle die Abteile betraten und jeden anwiesen, mitgebrachte Zitrusfrüchte aufzuessen oder wegzuschmeißen. Die Einfuhr in die USA ist nämlich nicht erlaubt.

Unser komplettes Netz von Mandarinen, das wir uns extra für die Fahrt gekauft hatten, mussten wir also in weniger als 15 Minuten aufessen…

Und da die Einreise in die USA sowieso etwas komplizierter ist, gibt’s im folgenden ein paar Tipps und Hinweise.

Kleine Häuser in der Nähe der amerikanischen Grenze

In der Nähe der amerikanischen Grenze – kleine, bunte Häuser

Normale Einreise in die USA mit dem Flugzeug:

Wenn du in die USA einreisen möchtest, musst du vor dem Reiseantritt einen ESTA Antrag stellen.

Dieses ESTA Formular kann man zum Beispiel über die Seite der amerikanischen Einreisebehörde ausfüllen.

Hierbei gibt man bei ESTA online seine Passdaten an und muss zusätzlich noch ein paar Fragen beantworten, beispielsweise ob man gewisse Krankheiten hat oder plant sich einer terroristischen Organisation anzuschließen. Das ESTA Visum kostet 14 $ und wird nach dem Ausfüllen noch von der Einreisebehörde überprüft.

Wenn man alles sachgemäß beantwortet hat und in keine kriminellen Machenschaften verwickelt ist, wird der ESTA Antrag bewilligt und man kann in die USA einreisen.

Wer allerdings Schwierigkeiten mit dem Ausfüllen derartiger Anträge hat, weil er zum Beispiel nicht gut Englisch spricht, keine Zeit hat oder einen Express-Antrag benötigt, kann den Antrag von professionellen Agenturen übernehmen lassen. Aber dieser Service hat natürlich seinen Preis und so zahlt man mehr als wenn man seinen ESTA Antrag selbst ausfüllt.

Allerdings werden die Kosten erstattet, falls der Antrag abgelehnt wird und möglicherweise kann der Support der Agenturen dich vor eventuellen Schwierigkeiten bewahren, die auf uns zum Beispiel auch zugekommen sind.

Amtrak von Montreal nach New York

Mit dem Zug von Kanada in die USA einreisen (Copyright: Flowizm @Wikimedia Commons)

Einreise in die USA über den Landweg (wie wir mit dem Zug):

Wir haben zum Beispiel vor unserer Reise den ESTA Antrag online ausgefüllt und das Geld bezahlt, da wir ja wussten, dass wir ihn zur Einreise in die USA benötigen. Doch falsch gedacht!

Bei der Einreise über Land, wie bei uns mit dem Zug, nützt dir der Antrag gar nichts. Die Beamten kontrollieren dich, deinen Pass und vielleicht sogar dein Gepäck sowieso.

Und damit wäre auch unsere Reise in die USA beinahe schneller geendet als sie begonnen hätte, denn es fielen natürlich trotz des ESTA Formulars (das ja nichts brachte) Gebühren für das Visum an, die keiner von uns auf Anhieb zahlen konnte, weil wir nicht genug Bargeld dabei hatten.

Glücklicherweise konnten wir in der Cafeteria des Amtrak Geld über unsere Kreditkarte abheben und so die Gebühren für das Visum bezahlen. Noch einmal Glück gehabt!

Doch andere traf es noch härter: Einem französisch-italienisches Pärchen wurde die Einreise verweigert und sie wurden noch an der Grenze aus dem Zug befördert, um wieder zurück nach Kanada zu fahren. Und das alles bloß, weil sein Reisepass kein digitales Foto, sondern ein aufgeklebtes hatte.

Da die beiden kaum Englisch sprachen, konnten weder wir noch die Beamten ihnen wirklich erklären, was der Grund für die Einreiseverweigerung war.

Bei solchen Problemen können die genannten Agenturen möglicherweise behilflich sein, denn bei Fragen zu ESTA oder Problemen bieten sie umfangreiche Informationen und Tipps von Experten. Ob man diesen Extra-Service allerdings benötigt, sollte man vorher gut überlegen, schließlich ist es doch um einiges teurer als wenn man den Antrag selbst ausfüllt.

Seen in Ost-Kanada

Und weiter zieht die Seenlandschaft an uns vorbei…

Weiter geht’s nach New York!

Die Kontrolle an der Grenze dauerte ziemlich lange und nach fast zwei Stunden konnte der Zug endlich seine Reise fortsetzen.

Langsam veränderte sich auch die Landschaft vor den Fenstern. Die Berge und Seen Kanadas wichen kleineren Städten und ebenen Landschaften.

Jetzt ging auch die Sonne ging unter über der Weite Amerikas und mit jedem Kilometer, dem wir uns New York näherten, stieg meine Aufregung.

Und dann empfing uns ein Lichtermeer. Vor uns glitzerte uns funkelte es von Millionen kleinen Lampen und Lichtern.

Auch die Häuser wuchsen in die Höhe. Es vergingen nur wenige Minuten und schon schlängelte sich unser Zug durch die hell erleuchteten Hochhausschluchten Manhattans Richtung New York Penn Station.

Blick vom Rockefeller Center auf den Central Parc

Ein leuchtendes Häusermeer empfängt uns in New York…

Wir waren angekommen.

Angekommen in der Stadt, die niemals schläft. Müde und überdreht konnten wir gar nicht fassen, dass wir es endlich geschafft hatten.

Nach 7 Stunden Flug, einer kurzen Nacht und mehr als 11 Stunden Zugfahrt waren wir da und unser Abenteuer in New York konnte starten.

Was wir alles im weihnachtlichen New York erlebt haben, kannst du in diesem Artikel nachlesen.

Warst du auch schon einmal in den USA oder in New York? Wie ist deine Einreise verlaufen?

Oder bist du vielleicht auch schon mal auf ungewöhnliche Weise in ein Land eingereist? Erzähl mir alles, ich freue mich über jeden Kommentar!

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7 Responses

  1. Patrick Schilf

    Meine erste USA-Reise ging von Dublin aus, das war insofern sehr angenehm, weil die Kontrolle schon am dortigen Flughafen stattfindet. Ging erstens superfix und falls ich nicht hätte einreisen dürfen, hätte ich mir immerhin den Atlantikflug gespart.

    Das zweite Mal war in Chicago, das dauerte ziemlich lang, aber der Grenzbeamte war lustig. Hat sich gefragt, warum ich denn von London und davor Dublin aus geflogen wäre, obwohl ich doch in Deutschland lebte. Und überhaupt, wie ich mir eigentlich das Reisen leisten könne als Student?? Nachdem ich schließlich auch versichern konnte, keine Waffen oder große Mengen Bargeld mit mir zu führen, hieß es nur: „Fääntäästic, have a great time!“

    Antworten
  2. Sandra

    Hallo Carina,
    ich bin nun seit ein paar Tagen wieder zurück aus der USA und ich muss schon sagen, dass in den USA alles sehr viel strenger kontrolliert wird. Ich bin über London nach New York geflogen und wir mussten bei der Ankunft fast 3 Stunden für unsere Einreise anstehen. Das war nach dem langen Flug natürlich nicht gerade angenehm, aber wir haben es überlebt =). Du hattest da ja einen viel längeren Weg hinter dir. Auch sonst werden bei der Einreise viele absurde Fragen gestellt und mein Freund musste auch ein gültiges Rückflugticket nachweisen.
    Viele Grüße
    Sandra

    Antworten
  3. Katharina

    Hallo Carina 🙂
    Wir haben fast den gleichen Flüge für Juni gebucht. Umso mehr Vorfreude habe ich nachdem ich deinen Bericht gelesen habe 🙂
    Allerdings besuchen wir noch Verwandte in Montreal, daher passt das ganz gut!
    Wir wollen auch mit dem Zug oder Bus nach New York fahren.
    Jetzt meine Frage: Hast du das USA ESTA Formular für die Ausreise benötigt? Denn für die Einreise über Land von Kanada ist es ja nicht notwendig- deshalb überlegen wir erst gar nicht zu beantragen.
    Was kostet das Visa, welches man im Zug bezahlen muss?
    Ich freue mich auf deine Antwort.
    Liebe Grüße
    Katharina

    Antworten
    • Diana

      Hallo Carina und Katharina,
      ich bin gerade über den Artikel und den Kommentar gestolpert, da ich Anfang Januar auch von Montreal mit dem Zug nach NYC fahren werde. Mich würde jetzt interessieren, ob ihr das ESTA Formular nun beantragt hattet, Katharina und ob bei euch alles gut geklappt hat? Ebenfalls würden mich die Kosten für das Visum im Zug interessieren, ich habe auf einer Seite 6 Dollar gefunden – stimmt das?
      Vielen Dank für eine Antwort! LG Diana

      Antworten
      • Carina

        Liebe Diana,
        nein, das ESTA Formular haben wir zwar in unser Unwissenheit beantragt, haben es aber auf dem Rückflug nicht benötigt.
        Ich versuche mich gerade zu erinnern, wie viel das Visum gekostet hat und es waren 2012 so zwischen 6 und 8 $. Auf jeden Fall unter 10$.
        Ich rate euch aber, ein bisschen Bargeld mitzunehmen, da ich nicht mehr garantieren kann, dass der Preis noch stimmt und mit etwas Bargeld ist man auf der sicheren Seite.

        Liebe Grüße,
        Carina

      • Diana Noll

        Hallo Carina,
        noch vielen Dank für deine Antwort! Es hat alles gut geklappt. 🙂 Noch zur Info: Das Visum kostet USD 6, weiterhin zahlbar nur in bar. LG Diana

  4. Carina

    Hallo Diana, vielen Dank für deinen Hinweis! Jetzt wissen wir Bescheid! 🙂

    Antworten

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